Strategie

Ziele führen nicht immer zum Ziel.

Ziele werden nur erreicht, wenn diese mit der persönlichen Identität übereinstimmen.

Ein Ziel ist ein angestrebter zukünftiger Zustand. Dieser Zustand ist messbar, zeitlich fixiert und die Verantwortlichkeiten sind geregelt. Meist sind wir Menschen Spitze, angestrebte zukünftige Wunsch-Zustände zu formulieren. Denken wir an die tollen Neujahrsvorsätzen, die Jahreszielen in Mitarbeitergesprächen oder die berüchtigten Monatszielen im Vertrieb. Jetzt folgt der Einwand: "Ziele müssen auch erreichbar sein". Da stimmen wir alle sofort zu, denn es gibt nichts unproduktiveres, wie Ziele, bei welchen die Verantwortlichen im voraus schon wissen, das sie unmöglich erreichbar sind. Die Diskussion endet dann meist in der Sinnfrage - und der Konsequenz, dass jeder machen wird, was er für sich gut findet.

Genau hier sehe ich den Anfang einer grundsätzlichen Auseinandersetzung mit Zielen. Es geht um viel mehr, wie um einzelnen Ziele. Es geht um den "angestrebten zukünftigen Zustand". Es geht um die Identität. Ziele machen nur Sinn, wenn diese uns auf dem Weg zu einem grossen, übergeordneten angestrebten künftigen Zustand dienen. Diesen Zustand müssen wir verinnerlichen und zu unserer neuen Persona oder der unternehmerischen Vision machen. Hier zwei Beispiele:

Neujahrsvorsatz: "Ich will regelmässig ins Fitnesscenter gehen und Sport machen."
Dieser Vorsatz wird spätestens Ende Januar der Tagesroutine weichen und die Zeit für Sport bleibt ein unerreichbares Ziel. Das gleiche ist mit dem Ziel von Gewichtsverlust oder dem Verzicht auf das Rauchen. Ohne dass ich meine persönliche Identität ändere und ein sportlicher Typ werden will und bereit bin, alles dieser neuen Persona unterzuordnen und auf etwas anderes zu verzichten, machen diese Ziele keinen Sinn. Nur wenn ich meine Identität ändere machen solche Ziele Sinn und werden auch erreichbar.

Jahresziel: "Wir wollen im nächsten Jahr unsere Marktanteile auf 10 % steigern".
Was ist der Grund für diese Steigerung? Macht, Gier und mehr Dividenden für die Aktionäre? Ein Kampf um Leben oder Tod? Beantworten Sie die Frage, weshalb ein Marktanteil von 10 % nötig ist und überzeugen Sie die Mitarbeitenden davon. Dann werden die Ziele auch erreicht und der Vertrieb wird die Monatsziele akzeptieren und alles daran setzen, diese zu erreichen. Früher war es noch möglich mit erfolgsorientierten Lohnmodellen den Vertrieb anzutreiben. Das war gestern. Selbst gut verdienende Verkaufsmitarbeitende stellen irgendeinmal die Frage nach dem Sinn und wollen nicht nur des Geldes wegen ihre Lebenszeit in eine sinnlose Tätigkeit investieren.

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